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Technische Denkmäler

Antennenmessplatz / Brücker Türme

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Antennenmessplatz, 14822 Brück

Sie sind sowas wie Brücks Wahrzeichen und ein beliebtes Fotomotiv: die Holztürme am Antennenmessplatz. Das Besondere an ihnen ist, dass in der gesamten Konstruktion nicht ein Stück Metall verbaut ist: Kein Nagel, keine Schraube, nichts. Denn: mit diesen Türmen wurden Funkantennen gemessen, und da Funkwellen von Metall stark beeinflusst werden, durfte ebensolches nicht verbaut werden.

Die Geschichte des Areals beginnt im Jahre 1939, als Telefunken die Fläche in Gebrauch nimmt. 1945 werden die Anlagen demontiert. Bis 1947 nutzte das „Oberspreewerk“ aus Berlin-Oberschöneweide den Platz. Nach dem Krieg dienten die Räumlichkeiten bis 1957 Kriegsflüchtlingen als Unterkunft. Ein Jahr zuvor hat die Deutsch Post die Anlage übernommen. 

Der erste Holz-Messturm wird 1959 gebaut. 1962/63 wurden die Türme II und III (Doppelturm) gebaut. Genutzt werden sie vom Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamt (RFZ) der Deutschen Post.

1965 wurde eine Kurzwellen-Versuchsantenne im Maßstab 1:50, mit einer Abspann- und Tragekonstruktion aus GFK und zwei 50 Meter hohen Stahlgittermasten, erbaut, um die Langzeit-Haltbarkeit der Materialien zu testen (Funkmessungen fanden hier nicht statt). Ab 1970 bis 2000 wurde diese Konstruktion sukzessive zurückgebaut. 

Am 20.04.1979 brannte Turm I ab.

Ursprünglich wurde in Brück grundsätzlich „Thüringer Fichte“ in den unterschiedlichsten Profilstärken und Längen verarbeitet. Eichenholzprofile findet man nur als Lagerhölzer für die Brücke des Doppelturmes. Erste größere Reparaturen, Ende der 80er Jahre wurden mit “ Märkischer Kiefer“ aus der Region realisiert. Heute werden für solche Anforderungen Leimbinder aus Nadelholz eingesetzt. 

Die Erstimprägnierung des verwendeten Holzes erfolgte mit Steinkohlenteeröl im Vakuumverfahren. Damit ist ein Eindringen des Imprägnierungsmittels bis in den Kern gewährleistet, was bei Probeentnahmen heute noch nachweisbar ist. In der Vorwendezeit wurde in Abständen von 8 bis 10 Jahren eine oberflächenschützende Nachimprägnierung mit einem vergleichbaren Wirkstoff durchgeführt. (Quelle: http://www.geschichtsspuren.de/forum/antennennenplatz

1990 übernimmt die Deutsche Bundespost das Areal, ein Jahr später wird Turm II auf 34 Meter gestutzt. Im Dezember 2009 hat die Deutsche Telekom (als Nachfolger-Eigentümerin) kein Interesse mehr an der  Anlage und will die Türme sprengen. Buchstäblich in letzter Sekunde kann der frisch gegründete Verein „Brücker Türme e.V.“ die Sprengung verhindern. Über einen Bauunternehmer in der Region gelangen die Türme ins Eigentum des Vereins.  

Im Jahre 2010 untersucht ein Team der Beuth Hochschule um Prof. Dr. Jens Kickler, Experte für Holzbau und historische Holzkonstruktionen, die Türme im Rahmen einer Semesterarbeit. 22 Studierende im Masterstudiengang Konstruktiver Hoch- und Ingenieurbau (in der Lehrveranstaltung Ingenieurholzbau) haben die Türme, ihre Bauweise und das Material umfassend untersucht und schon bald als einmalige Ingenieurbauwerke klassifiziert. Nach Abschluss der Untersuchungen attestiert das Team den Türmen herausragende technikgeschichtliche, städtebauliche und bautechnische Bedeutung. Inzwischen stehen die Türme unter Denkmalschutz.

Neben den Türmen befinden sich auf dem Gelände Messpodeste und Drehstände. Auf letzteren wurden noch nach der Wende Fernsehantennen für die Sendestelle Brocken/Harz getestet.

IL 18 in Borkheide

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Iljuschin IL-18 Die Geschichte der ehemaligen Interflug-Maschine mit der Kennung DDR-STE und der Werksnummer 10 20 05 101 ist seit dem 16. November 1989 um 12:42 Uhr zur Geschichte der Hans-Grade Gesellschaft e.V. in Borkheide geworden. Nach über 34 000 Stunden Einsatz im Fluge endete der Einsatz nach 20504 Landungen auf einer Waldwiese nahe dem ehemaligen Grade-Flugplatz von Hans Grade in Borkheide (dem damaligen Bork).

Informationen zur Hans-Grade-Gesellschaft und dem Museum finden Sie unter dem Menüpunkt „Museen“ und auf der Site des www.grade-museum.de